Groupe E: Adressdaten aus dem Monopolgeschäft missbraucht
Das Energieunternehmen Groupe E SA hat im Rahmen seines gesetzlichen Stromversorgungs-auftrags Zugang zu rund einer halben Million Menschen, vornehmlich in der Westschweiz. Gleichzeitig bewegt sich die Groupe E als Aktiengesellschaft im freien Markt. Das Strom-versorgungsgesetz des Bundes verlangt eine klare Trennung dieser beiden Geschäftsbereiche. Dennoch scheint die Groupe E Adressmaterial aus dem Stromversorgungsauftrag für Aktivitäten im freien Markt zu verwenden. suissetec hat deshalb beim Bundesamt für Energie Anzeige erstattet.
Während schon Repower in der Südostschweiz und die Elektrizitätswerke des Kantons Schaffhausen Adressdaten aus dem Monopolgeschäft zweckfremd verwendet haben, ist dies jetzt auch in der Westschweiz der Fall: Groupe E scheint ein weiteres unrühmliches Beispiel eines staatsnahen Betriebes, der sich mutmasslich über geltendes Recht hinwegsetzt und die geforderte Trennung von Geschäften mit einer Konzession und Geschäften im freien Markt (Art. 10 StromVG) nicht einhält.
Das Unternehmen mit Sitz in Fribourg macht auf der Rückseite ihrer Rechnungen Werbung für ihren E-Shop und Haushaltsgeräte. Dadurch verschafft sich die Groupe E – scheinbar bewusst – Wettbewerbsvorteile gegenüber Privaten. Für suissetec ist dies ein klassischer Fall von unlauterem Wettbewerb.
suissetec fordert faire Wettbewerbsbedingungen
Leider sind die aufgeführten Verfehlungen nicht bloss bedauerliche Einzelfälle. Die Groupe E ist mittlerweile bereits der dritte Energieversorger, der scheinbar gegen die gesetzlichen Vorgaben des Bundes verstossen hat. Gebäudetechnikunternehmen stehen im freien Markt in direkter Konkurrenz mit Energieversorgern und fordern schon seit Jahren gleich lange Spiesse.
suissetec erwartet die entschlossene Anwendung und Durchsetzung von geltenden Gesetzen sowie eine konsequente Ahndung von gesetzeswidrigem Geschäftsgebaren. Im vorliegenden Fall der Groupe E ist eine harte Sanktionierung des Gesetzesverstosses unabdingbar.